96 – Borussia Dortmund 2:3

Hannover empfängt die Dortmunder und ihre Ballbesitzprobleme. Statt dem BVB eine weitere Gelegenheit zu geben, der Welt die Dortmunder Versäumnisse der Wintervorbereitung zu demonstrieren, will 96 aber mehr – und hat damit sogar fast Erfolg. Da aber nicht sein kann was nicht sein darf, ändert ein Platzverweis wahrscheinlich das Spiel und Dortmund gewinnt am Ende. Es gab vermutlich in dieser Begegnung einige taktisch interessante Wechselwirkungen, aber die wurden in gewohnter Manier übersehen. Zumindest spricht der Umfang der Analyse stark dafür.

Eigentlich ne coole Aufstellung, wohl mit einer der robustesten Viererketten in der Bundesliga. Als Absicherung ok, aber natürlich mit Defiziten gegenüber Dortmunder Umschaltspielern. Dortmund leider ohne Mkhitaryan, aber nominell auch nicht schlecht.

Eigentlich ne coole Aufstellung, wohl mit einer der robustesten Viererketten in der Bundesliga. Als Absicherung ok, aber natürlich mit Defiziten gegenüber Dortmunder Umschaltspielern. Dortmund leider ohne Mkhitaryan, aber nominell auch nicht schlecht.

Die erste Halbzeit

96 startete mit einer überraschenden Aufstellung und einer Mischformation in die Begegnung. Lars Stindl und Hiroshi Kiyotake besetzten zumindest nominell das offensive Zentrum vor dem Solo-Sechser Salif Sané. Im Spielaufbau ließen sich dann im Laufe der Halbzeit immer beständiger beide zentraloffensiven Akteure in den Halbräumen etwas zurückfallen. Zudem war Ron-Robert Zieler wieder deutlich stärker in den Aufbau eingebunden, sodass 96 auch gegen die erneut intensiv pressenden Dortmunder meistens eine Überzahl in der Übergangszone vom ersten ins zweite Drittel herstellen konnte. Mit dieser recht guten Raumbesetzung bestand grundsätzlich eine gute Staffelung mit ein paar hübschen Dreiecken für den flachen Spielaufbau, wobei die Passwege teilweise etwas zu vorhersehbar waren und Dortmund in der Folge zu ein paar sehr gefährlichen Umschaltansätzen kam. Die Dortmunder begegneten der Hannoverschen Herangehensweise mit ihrem bekannten hohen, asymmetrischen 4-4-2-Pressing. Durch den aggressiver aufschiebenden Reus auf der linken Seite wurden so zeitweise 4-3-3-Staffelungen erzeugt, die allerdings manchmal einen für 96 positiven Nebeneffekt hatten: das Spiel musste zwangsläufig auf die spielstärker besetzte Seite Hannovers gebracht werden. Zwar liefen Aubameyang, Kuba (keine Lust den Nachnamen zu schreiben) und teilweise Gündogan dort dann intensiv an, aber 96 befreite sich in der Regel mit Bällen entlang der Außenlinie oder seltener mit kurzen Pässen auf Kiyotake oder Sané und suchte die Verlagerung.

Zwar war auf diese Weise ein geordneter, flacher Spielaufbau von Seiten der Roten nicht dauerhaft möglich, in einzelnen Phasen brachte 96 aber Ruhe in das eigene Spiel. Auf Grund der Bewegungsprofile der Akteure war die rechte Seite Ausgangspunkt der Mehrheit der guten spielerischen Szenen. Der offensivere Sakai, der immer wieder auch dorthin ausweichende Stindl und Jimmy Briand konnten mit vereinzelter Unterstützung Kiyotakes und Joselus durchaus ein paar sehenswerte Kombinationen auf engem Raum zeigen. Mit einer 4-1-4-1 oder 4-1-3-2-Staffelung im Ballbesitz wurde 96 im Lauf der ersten Halbzeit immer stärker und druckvoller, was auch durch eine größere Zurückhaltung der Borussen bedingt war. Das asymmetrische 4-4-2 im hohen Mittelfeldpressing wurde immer mehr zum gewöhnlichen 4-4-2 oder 4-4-1-1, bei dem einzig Kagawas enorme Pressingintelligenz und Aubameyangs Schnelligkeit im Anlaufen 96 Probleme bereiteten. Das ballorientierte Verschieben der gesamten Mannschaft und das Gegenpressing nach Ballverlusten waren aber natürlich trotzdem sehr unangenehm und intensiv, sodass 96 relativ weit davon entfernt war, in dauerhafte Ballbesitzphasen zu kommen. Doch in einzelnen Momenten gelangen wie gesagt gute Kombinationen, die vor allem durch die besseren Verbindungen auf der rechten Seite zu Annäherungen an den Strafraum führten. Der nachstoßende Sakai kam auf diesem Weg zu einigen Möglichkeiten, den Ball in den Strafraum zu bringen und überraschte dabei wie gewohnt mit ein paar wirklich guten flachen Varianten. Auf der linken Seite dagegen war 96 wegen Kiyotakes grundsätzlichen Defiziten und Schulz offensiver Zurückhaltung nach der offensiver angegangenen Anfangsphase etwas zu unverbunden, und Bittencourts Neigung zur Selbstisolation im Dribbling wurde verstärkt. Doch mit dynamischen Sprints und technischer Klasse machte der junge Deutschbrasilianer auch aus solchen Situationen noch recht viel und sorgte für Unruhe. Salif Sané bestach als Verlagerungsmaschine, wenn das Aufbau- oder Angriffsspiel in den Halbräumen hängen blieb und löste so einige problematische Szenen für seine Mannschaft toll auf.

Dortmund auf der anderen Seite überzeugte zwar nicht wirklich, präsentierte sich allerdings zumindest phasenweise mit verbesserten Staffelungen im Ballbesitz (die zuletzt aber auch so schlecht waren, dass eine Verbesserung zwangsläufig erschien). Im Spielaufbau ließ sich Kagawa zunächst bis in den Sechserraum zurückfallen, woraufhin Gündogan aufschob und Dortmund unterschiedliche Staffelungen in der letzten Linie herstellte. Durchgängig produktiv konnten sich aber auch die Schwarzgelben nicht in die Ballzirkulation arbeiten, weil sie aus verschiedenen, größtenteils übersehenen/nicht verstandenen, Gründen nicht immer eine optimale Zentrumsbesetzung zeigten. Ein kleiner Grund dafür war wohl auch das 96-Spiel gegen den Ball. Lars Stindl schob wie auch sonst neben Joselu in die erste Linie, dahinter behielt Hannover dann aber seine Positionen meistens bei. Dies ergab ein nominelles 4-1-3-2, mit dem ein hohes Mittelfeldpressing aufgezogen wurde, bei dem situativ durch Stindls und Joselus intelligentes Anlaufen kurzzeitige Phasen von Angriffspressing resultierten. In Momenten tieferen Störens gab es jedoch auch mal 4-3-1-2-Staffelungen zu sehen, weil Bittencourt und vor allem Briand ungefähr auf die Höhe Sanés zurückfielen und Kiyotake sich an den Dortmunder Sechsern orientierte. So war 96 im Zentrum recht gut besetzt und die Dortmunder mussten ein paar lange Bälle und Pässe auf die Flügel spielen. Gefährlich wurde es eigentlich nur auf der rechten Seite, wo der sehr spielstarke Kirch zu ein paar guten Pässen und diagonalen Läufen ansetzte, mit denen er die etwas unausgewogene, selten gut abgestimmte Positionsinterpretation seiner Mitspieler vereinzelt kompensieren konnte (hätte können). Ansonsten profitierte Dortmund von Aubameyangs Ausweichen in den Rücken der Abwehr, Reus‘ individueller Klasse, ein paar guten Ideen von Gündogan und noch seltener durchschlagskräftigen Aktionen Kubas. Relativ folgerichtig also, dass das Führungstor für die Dortmunder durch Kirch eingeleitet wurde. 96 war in dieser Szene ein wenig zu offensiv gestaffelt, die Abwehr stand etwas zu tief, die Lücke zwischen Mittelfeld und Viererkette war zu groß. Auch wegen einer nicht optimalen Position Bittencourts konnte Dortmund den Ball mit einem weiten Pass auf den aufgerückten Kirch bringen, der jetzt einen dankbaren Passwinkel in den Zehnerraum vorfand. Mit einem einfachen Durchlassen Kehls wurde die Kehrseite der 96-Aufstellung offensichtlich: Sané alleine konnte so viel Raum nicht abdecken, das Zentrum stand den Gästen weit offen, Felipe musste herausrücken, sodass der Kanal für die Vorlage auf Aubameyang halbrechts im Strafraum weit offen stand.
Nach einer kurzen Zeit des Sammelns nahm 96 dann aber das Heft des Handelns endgültig in die Hand und kam wie oben bereits erwähnt immer besser in nun auch längere Phasen von Ballzirkulation. Die Dortmunder zogen sich ein wenig zurück, blieben aber weitgehend stabil und aggressiv gegen den Ball. Der Ausgleichstreffer wurde dann von 96 erzwungen. An der linken Seitenlinie setzte Bittencourt nach einem Ballverlust sehr gut nach, Kiyotake schnitt den einfachen Weg ins Zentrum ab und eroberte den Ball. Joselu, dessen Stärken heute ohnehin sehr gut eingebunden waren, leitete den Ball auf den durchstartenden Bittencourt weiter, der im Strafraum klug auf Stindl zurücklegte. Auch nach dem Ausgleich blieb 96 aktiv und mutig. Ein paar brenzlige Situationen für den ehemaligen Champions-League-Teilnehmer konnten so noch erzwungen werden, doch Bittencourt vergab nach einem schnellen Angriff (mit einem verrückt genialen Laufweg von Joselu) die große Chance zur Führung. Entlastungskonter andererseits blieben auf Dortmunder Seite eher rar – auch, weil sich 96 in Sachen Gegenpressing glücklicherweise wieder verbessert präsentierte.

Insgesamt zeigte 96 in der ersten Halbzeit eine ansprechende Leistung in einer eigentlich nicht alternativlosen Ausrichtung. Dortmund hatte zuletzt massive spielerische Probleme gegen kompakte, eher zurückhaltende Teams und blieb dementsprechend erfolglos. Doch diesen einfachen Weg wählte Tayfun Korkut nicht, sondern verordnete seiner Mannschaft einen aktiven, aggressiven und offensiven Plan. Dadurch kam Dortmund zwar zu ein paar guten Ansätzen im Ballbesitz, aber auch zu gefährlichen Umschaltgelegenheiten. Hannover musste mit viel Engagement, Aufwand und spielerischen Bemühungen dagegenhalten und schaffte dies sogar. Mit einer guten Struktur im Spielaufbau und einzelnen guten Kombinationen erspielte sich 96 immer wieder in torgefährliche Räume und verzeichnete gute Ansätze. Die Mischformation aus 4-1-3-2 und 4-1-4-1 war auch gegen den Ball riskant, zahlte sich in der Endbetrachtung allerdings aus. Es entwickelte sich auf diese Weise ein ansehnliches und temporeiches, aber etwas unstrukturiertes Spiel, bei dem beide Mannschaften auch in Folge der guten Arbeit des Gegners hätten besser sein können. Beide Teams überzeugten mit intensiver Arbeit bei gegnerischem Ballbesitz und recht gutem Gegenpressing. Spielerisch war 96 insgesamt sogar überlegen und profitierte von einer ausgewogeneren Raumbesetzung und besserer Abstimmung in kleineren Szenen. Wegen der angesichts schwacher Auftritte zusehends in Vergessenheit geratenden individuellen Klasse des Gästeteams, mit der sie in wenigen Momenten des Spiels guten Fußball zeigten, ging es mit einem gerechtfertigten Unentschieden in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit hatte also das Potential, sehr interessant und spannend zu werden. Tatsächlich setzte sich das Gesehene aus den ersten 45 Minuten auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs weitgehend fort. 96 trat zu Beginn mit einer etwas verbesserten mannschaftlichen Kompaktheit gegen den Ball auf, die Dortmunder wiederum reduzierten anscheinend ihre Präsenz in der letzten Reihe zu Gunsten einer besseren Raumbesetzung des Mittelfeldes und besaßen an sich auch das Potential, damit besser aufzutreten. 96 kam nach einem schnellen Flügelangriff über die rechte Seite zu einer guten Torchance, doch Joselus Kopfball wurde von Hummels auf der Linie geklärt. Alles war bereitet für eine unterhaltsame Partie, bei der 96 keine allzu schlechten Chancen auf einen Punkt gegen einen spielerisch verbesserten, individuell hochüberlegenen Gegner gehabt hätte.

Doch wie das eben so ist in dieser Dreckssportart, wurde die bisher einigermaßen nachvollziehbare Spielentwicklung durch eine einzige Szene gekippt. Leo Bittencourt setzte einem ungefährlichen Ball unnötig nach, Sebastian Kehl machte aus dieser Szene sehr viel, Bittencourt sah die Gelb-Rote Karte und die Aussichten auf einen Heimsieg für 96 schwanden augenblicklich. Und wie das eben so ist in dieser Dreckssportart, war recht vorhersehbar, was geschehen würde, bevor es dann tatsächlich auch keine drei Minuten nach dem Platzverweis passierte: Nach einem Eckball für 96 stand 96 im Prinzip in Erwartung des Dortmunder Konters nicht schlecht, doch das vermutlich unnötigste Herausrücken in Lars Stindls Leben wurde sofort von den Gästen bespielt, sodass sie auf der eigenen rechten Seite durchkamen. Der Ball wurde auf Reus im Strafraum durchgesteckt, Reus legte quer und Kagawa schob ins leere Tor ein. Und wie das eben so ist in dieser Dreckssportart, war recht vorhersehbar, was jetzt geschehen würde. Hannover stellte zunächst auf ein 4-1-3-1 um, Dortmund hatte etwas mehr Ruhe im Spielaufbau und 96 fand keinen richtigen Zugriff mehr auf die ballführenden Gegenspieler. Natürlich fiel dann kurze Zeit später noch das 1:3 nach der gefühlt ersten guten Aktion Kagawas seit fünf Monaten. Aubameyang drückte die gefühlvolle Außenristflanke des Japaners mit dem Kopf ins Tor. Ob derselbe Spielverlauf auch ohne den Platzverweis zustande gekommen wäre, ist natürlich eine sinnlose Diskussion. Das Spiel mit elf Mann zu bestreiten hat sich allerdings in der Vergangenheit als gute Sache herausgestellt.

Dortmund wollte in der Folge die Zeit runterspielen und war auf ruhige Ballzirkulation bedacht, Hannover versuchte trotz Unterzahl und Aussichtslosigkeit weiterhin viel. Tayfun Korkut stellte seine Mannschaft für die letzten zwanzig Minuten noch einmal um. Für Jimmy Briand und Christian Schulz brachte er mit Miiko Albornoz und Edgar Prib eine neue linke Seite, sodass Lars Stindl die rechte Offensivposition besetzte. Da sich die Dortmunder Probleme im Ballbesitz jedoch nicht in Luft auflösen, kamen sie selbst gegen dezimierte Gegner nicht wirklich zu erspielten Großchancen. Noch einmal stellte Korkut für mehr Offensivkraft um, brachte Leon Andreasen als halbrechtes Stürmer-Faksimile, wodurch Prib zum neuen Links- und Albornoz zum Rechtsverteidiger wurden. Dortmund erspielte sich dann doch noch die Chance zum finalen Tor, aber Zieler parierte Reus‘ Abschluss von der Strafraumgrenze – Zitat – weltklasse (wie willkürlich solche Einschätzungen von Torhüterleistungen sind…).

Doch wie das eben so ist in dieser Dreckssportart, wenn sich ein solches Spiel eigentlich schon fast zu Tode verschleppt hat, wurde der eigentlich vorhersehbare Ausgang durch eine einzige Szene gekippt. 96 hatte zwar zuvor schon naiv weiter auf den Anschlusstreffer zu drängen versucht, strahlte dabei aber nicht wirklich Torgefahr aus. Mit langen Bällen wurde Joselu gesucht, zweite Bälle sollten in Tornähe gesichert werden. Einen solchen holte sich Lars Stindl zehn Minuten vor dem Schluss und versenkte ihn trocken im Winkel. Die letzten Minuten bis zum Abpfiff waren taktisch gesehen nicht unbedingt interessant und wurden mit den bekannten Mitteln zu nutzen versucht. Hannover warf fast alles nach vorne (blieb dabei aber manchmal sogar angenehm geduldig und konstruktiv), Dortmund verteidigte den Vorsprung und die Zeit. Eine Möglichkeit hatte 96 noch, aber Joselu rutschte knapp am Ball vorbei.

Fazit

96 wird absteigen. Schließlich haben sowohl Tayfun Korkut, als auch die Mannschaft in der Rückrunde so gut wie alles versucht. Gut spielen und die bessere Mannschaft sein führte in den ersten Spielen nach der Winterpause nicht zu Siegen. Schlecht spielen und Fehler machen tat das danach ebenso wenig. Personelle, taktische und strategische Anpassungen führten zwischendurch zu einerseits guten, andererseits schlechten Auftritten, aber die Ergebnisse blieben immer gleich schlecht. Erst wurde nur „gekämpft“ – wurde zu Recht nicht belohnt. Dann wurden heute Einsatz, eine mutige Ausrichtung und Intensität mit ein paar guten spielerischen Momenten verbunden – wurde auch nicht belohnt. Selbst dass das Pech aus den ersten Begegnungen der Rückrunde mittlerweile aufgebraucht scheint, hat keinen Einfluss mehr auf die Ergebnisse. 96 gewinnt einfach nicht, völlig wurscht was gemacht wird. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.

Der schleichende Tod kann jetzt wahrscheinlich nur durch sinnlosen Aktionismus aufgehalten werden, indem man einen hoffnungsvollen, ideenreichen, in der Mannschaft und bei bornierten, selbstüberschätzenden Taktikbloggern hoch angesehenen Trainer durch einen unterqualifizierten Übergangs-Nachfolger ersetzt. Dadurch wird zwar nichts besser, aber mit guten Leistungen oder ambitionierten Auftritten holt 96 wie gesehen ohnehin nichts. Da jetzt auch noch die Konkurrenz von hinten aufzuholen beginnt, ist der vielleicht einzige Ausweg, die regression to the mean proaktiv zu beschleunigen, indem man eine radikale Abkehr von Ambitionen, Qualität und eigenem Anspruch vornimmt. Funktioniert einfach nicht. Andererseits haben wir es auch schon mal mit Galgenhumor und Zynismus versucht. Hat auch nicht geklappt…

Also muss man wie so häufig grundsätzliche Erkenntnisse aus der neuerlichen Niederlage mitnehmen: 96 kann Fußball spielen, 96 kann mit überlegenen Gegnern mithalten, 96 kann taktisch einigermaßen überzeugen, 96 kann auf die Basics Leidenschaft und „Kampf“ zurückgreifen, 96 kann Tore schießen. Die Vorbereitung auf das kommende Spiel so auszulegen, dass all die positiven Eigenschaften in dieser Begegnung wieder abgerufen werden können, idealerweise gleichzeitig, ist dann die Aufgabe. Ganz normaler Bundesligaalltag eben, völlig unabhängig davon, auf welchem Tabellenplatz 96 steht. Irgendwann klappt es dann zwangsläufig mit Punkten. Wenn man der Meinung ist, dass dafür ein neuer Trainer von Nöten ist, hat man zwar nicht viele gute Argumente auf seiner Seite (Anmerk. der Red.: „Die Ergebnisse stimmen nicht“ wird wegen Oberflächlichkeit und Kurzsichtigkeit nicht als Argument gezählt), aber dann soll man mal machen (s.o.). Die Entscheidung war wohl falsch, aber sie kann nicht mehr zurückgenommen werden: wir werden es uns weiterhin angucken.

Spieler des Spiels: Lars Stindl

Herzlichen Glückwunsch an den aufnehmenden Verein zum Transfer des vielleicht komplettesten Nicht-Weltklassespielers Deutschlands.

Salif Sané spielte, wie schon in der Analyse anklang, phasenweise überragend. Joselu war in einzelnen Szenen toll und insgesamt vorbildlich. „Aber ein Stürmer, der nicht trifft, ist nichts wert.“

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