Fragen zum Saisonstart

Anstelle des fast schon traditionellen Vorbereitungsgesprächs zwischen den Niemals Allein-Autoren blicken wir mit Hilfe einiger Leser aus der Twitter-Sphäre auf die kommende Erstligasaison voraus. (Das ist viel länger und anstrengender geworden als erhofft… sowas machen wir vermutlich nicht nochmal.)


Man lehnt sich mit der Annahme nicht weit aus dem Fenster, dass 96 mit der Verpflichtung von Michael Esser keinen Preis für die ambitionierteste Transferleistung gewinnen wird. Esser ist weder entwicklungsfähig, noch verspricht er eine wesentliche Stilveränderung im Vergleich zu Tschauner – und man hätte durchaus Spieler finden können, auf die beides zutrifft. Tschauner hat in der letzten Saison meine persönlichen Erwartungen übertroffen, weil er in Eins-gegen-eins-Situationen ziemlich komplett ist, also aus allen Anlaufrichtungen für den Stürmer gleich schwer zu überwinden war, und ansonsten andere torwartspezifische Anforderungen zufriedenstellend erfüllt hat. Unter anderem auch das Abdecken des Fünfmeterraums bei Flanken, obwohl er in diesem Punkt auch nicht zu den Topleuten gehört und generell ein paar athletische Defizite hat (meinem Eindruck nach hauptsächlich dynamischer Natur, aber das ist eigentlich zu speziell und übersteigt meine Kompetenzen, allein schon weil die Bewertung von Torwarttechnik weniger allgemein bekannt ist als bei Feldspielern).

Seine Stärke gegen durchgebrochene Stürmer war extrem wichtig hinter der hohen Abwehrlinie am Anfang der letzten Saison, wird aber mit Hannovers Rolle in der ersten Liga und dem absehbaren Breitenreiterstil kaum noch relevant sein. Insofern ist es inhaltlich gesehen richtig, Tschauner keinen Vorsprung gegenüber Esser einzuräumen. Der ist wiederum meinem überschaubaren Eindruck nach ein solider, torwarttechnisch stabiler Schlussmann, dem vermutlich diese spektakuläre Leistung in der Spitze von Tschauner fehlt, der aber in der Ballverarbeitung mit den Füßen Vorteile hat. Das liegt jedoch eher daran, dass Tschauner bei 96 vor allem wegen mangelnder Ruhe als Rückpassmöglichkeit im Aufbau bis zur Rückrunde komplett ausgefallen ist. Die ersten zaghaften Ansätze und den Beweis, dass Tschauner nicht jeden Pass panisch wegschlagen muss, hat er erst ab der Wintervorbereitung geliefert. Esser ist auch kein „mitspielender Torwart“, aber scheint vor allem beim drucklosen Ballverteilen verlässlicher zu sein. In den Testspielen gab es ein paar saubere Chip-Pässe auf die Außenverteidiger oder die aufgefächerten Innenverteidiger zu sehen, was ein relativ wichtiges Element im Plan ist und insofern den Ausschlag zugunsten von Esser geben müsste. Das Grundniveau ist aber bei keinem von beiden so hoch, dass das Wohl und Wehe der 96-Saison von dieser Entscheidung abhängt. Tschauner ist ein guter Zweitligatorwart, Esser ein durchschnittlicher Erstligatorwart, der Durchschnitt zwischen erster und zweiter Liga liegt im Tor nicht so weit auseinander wie auf den anderen Positionen (der Median der ersten Liga wohlgemerkt, der Durchschnitt wird ja sonst von der Spitze verzerrt). Insofern: Vermutlich Esser wegen geringerer Schwächen als Nummer 1. Aber wenn mal Tschauner spielen muss, wird es keine großen Unterschiede geben, da 96 so oder so keine systematische Torwartkette im Aufbau aufziehen wird.

Die Verpflichtung beider Spieler ergibt Sinn. Schwegler ist ein ballverteilender Sechser von erwiesenermaßen guter Bundesligaqualität, den man nicht oft ablösefrei kriegen würde. Dass er in Hoffenheim nicht nur mit dem Tempo und den hohen taktischen Anforderungen von Nagelsmann, sondern auch mit einer dominanten Dreierkette hinter sich zu kämpfen hatte, ist deshalb einerseits Hannovers Glück. Andererseits ist es aber fast tragisch, dass er bei 96 überraschend auch wieder eine Dreierkette hinter sich haben könnte, die ihm das Abkippen und Ballfordern erschwert. Aber die taktischen Anforderungen wären andere, sodass das schon geht. Er wird wegen seines Alters nicht mehr viel besser werden, aber für die Situation, in der 96 aus Kaderplanungs-Sicht steckt, hätte man kaum einen geeigneteren Spieler finden können.

Bei Korb sähe das genau so aus, wenn er nicht ein sehr ähnlicher Spieler wäre wie der schon vorhandene Rechtsverteidiger. Dass man die Lücke in der Kaderstruktur schließen konnte und dazu einen ebenfalls bundesligaerprobten Spieler für relativ wenig Geld gefunden hat, ist gut. Dass man mit Korb aber keine andere Dimension für diese Position hineinbringt, ist ein bisschen verschenktes Potenzial. Anders als auf der linken Seite könnte man jetzt nicht sagen: „Gegen Bremen brauchen wir Dynamik auf den Flügeln, um im Umschalten hinter ihre Flügelverteidiger zu kommen, also spielt der und nicht der andere“. Wenn man die beiden statistisch vergleicht, muss man den nörgelnden 96-Fans leider sagen, dass Sorg über die Jahre die besseren defensiven Werte hatte als Korb. Dafür ist Korb im Passspiel etwas flüssiger oder genauer und bewegt sich etwas gleichmäßiger im Vorwärtsgang. Sorg ist wiederum strategisch besser und kann im richtigen Moment den Rhythmus des Spiels beeinflussen. Der jeweils andere kann das alles nicht gar nicht, aber man müsste schon sehr genau überlegen, wenn man gegnerabhängig rotieren wollte (was an sich ja schon eher ein Wunsch als eine gesicherte Annahme ist). Wahrscheinlich wird Korb spielen und Sorg nur sporadisch eingesetzt werden, anfangs wird man oft hören und lesen „mit Korb geht rechts endlich auch mal wieder was nach vorne!“, bevor dann spätestens in der Rückrunde das „naja, so doll ist das mit dem Korb ja auch nicht, eigentlich fand ich Sorg nie so schlecht!“ Überhand gewinnt…

Keine Ahnung. Keinen. Sind beides keine Spieler, bei denen man sich denkt: „Flügelverteidiger, das ist es!“ Beide sind nicht dynamisch genug, um den ganzen Flügel alleine abzudecken und im Angriff alleine durchzubrechen, wie das bei Fünferketten etwas häufiger verlangt wird. Insofern ist Korbs Vorteil gegenüber Sorg wahrscheinlich hauptsächlich, dass er das in Gladbach schonmal gespielt hat (unter Schubert, der mehr auf Fußball steht, aber Korb andererseits auch sogar öfter als Halbverteidiger und eben nicht außen eingesetzt hat – analog zu Albornoz unter Sampaoli in der Nationalmannschaft). Sind beide nicht optimal geeignet, können es beide aber schon irgendwie spielen.

Wie wir sie sehen ist allem Anschein nach irrelevant, weil es eher selten passieren wird. Wenn’s gut läuft, verbringt Schmiedebach ungefähr zwei Drittel der Saison auf der Bank. Wenn es schlecht läuft: mehr. Dabei ist die Wahl des Partners für Schwegler in einem Doppelsechs-Szenario ziemlich wichtig, weil Schwegler allen Vorschusslorbeeren zum Trotz ein nicht unproblematisch einzubauender Spieler ist. Er rennt vereinfacht gesagt relativ ambitioniert überall hin, wo gerade etwas los ist. Das passt eigentlich nicht besonders gut zu seiner Ballverteiler-Strippenzieher-Rolle als tieferer Sechser. Sein Nebenmann (eigentlich sein ganzes Umfeld, aber wir wollen Felix Klaus nicht zu viel aufbürden) muss deshalb recht viel absichern und Schweglers nicht immer gute Bewegungen balancieren, damit zum Beispiel keine Konterräume vor der Abwehrreihe entstehen, oder sich 96 nicht selber zu viele Möglichkeiten im Passspiel zustellt.

Die gute Nachricht ist, dass drei von vier in Frage kommenden Sechsern im Kader das unterschiedlich gut, aber zumindest prinzipiell können. Die schlechte Nachricht ist: Der vierte, Bakalorz, ist ein ziemlich gut zu Breitenreiter passender Spieler und steht wohl in der Hierarchie auch vor Schmiedebach (und Fossum sowieso). Insofern muss man fast hoffen, dass 96 in dieser ungünstigen Konstellation (wenn zum Beispiel Anton als Innenverteidiger spielt, weil er da halt einfach besser ist) wenig Ballbesitz hat und sich die strukturellen Anfälligkeiten, die Schwegler immer ein bisschen produziert, nicht wichtig werden, weil sie so selten auftreten. Dass Schmiedebach entweder als Achter in einem 5-3-2 (oder in einem 4-1-4-1) oder als wahrscheinlich bestmöglicher Sechser-Partner für Schwegler eigentlich ganz gute Möglichkeiten hätte, ist deshalb umso ärgerlicher. Mit so einer insgesamt wie üblich diagonal nach rechts drängenden Rolle und weniger Abkippen im Aufbau, dafür mehr Verbinden in Zwischenräumen und ansonsten der Aufgabe, Zugriff im Gegenpressing hinter Schwegler herzustellen, wäre er eigentlich ziemlich optimal eingebaut. Aber es soll wohl nicht sein.


Wie schießt man Tore? Indem man Pässe in Bereiche spielt, in denen ein Mitspieler möglichst nah am Tor steht, wenige Gegenspieler vor sich hat und in etwa 20-30% aller Fälle von da ein Tor schießt. Von diesen Szenen braucht man dann über die ganze Saison gesehen drei, vier pro Spiel, um manchmal zu gewinnen, meistens mindestens unentschieden zu spielen und nicht so oft zu verlieren. Aber erstmal reden wir ja nur über Tore als prinzipiell wünschenswerte Einzelereignisse. Das ist auch gut so, denn die Testspieleindrücke legen nicht nahe, dass 96 mit den gezeigten offensiven Ansätzen mehrmals pro Spiel zu einem guten Abschluss kommen würde – viele Offensivszenen bestanden schließlich auch in Standardsituationen, auf die man sich nicht verlassen sollte.

Die Umschaltangriffe, die erfahrungsgemäß bei Breitenreiter-Mannschaften häufiger und folglich wichtiger sind als Positionsangriffe, leben von der Art der Balleroberung. Das 96-Pressing bereitet im Moment aber noch gewisse Bauchschmerzen. Aus dem Mittelfeldpressing rücken vor allem die Flügelspieler und Sechser immer wieder auf gerade angespielte Gegenspieler heraus, die Mitspieler reagieren darauf aber kaum. Die Mannorientierungen werden also nicht nur nicht abgesichert (es gab sogar gegen Burnley (!) in den ersten Minuten zwei Szenen, in denen die entstehenden Lücken mit Ablagen und „third-man-runs“, also unterstützenden Laufwegen vorher unbeteiligter Spieler, ausgenutzt wurden), sondern auch die Folgeaktionen der gegnerischen Mannschaft, wie beispielsweise Verlagerungen, führen selten dazu, dass 96 einem Ballgewinn wirklich näher kommt. Stattdessen rutscht 96 gegen den Ball immer ein Stück weiter nach vorne, wird insgesamt unkompakter und vor allem im Mittelfeld offener. Das ist nicht so gut (insbesondere gegen Schalke könnte das ganz böse werden). Individuelle Balleroberungen in den kompakten Mittelfeldpressingphasen waren zum Beispiel durch Bakalorz auch zu sehen. Die werden aber in ihrer Wichtigkeit überschätzt, weil sie so selten vorkommen, dass ihr Nutzen gegenüber einem kollektiver angelegten Ansatz langfristig von der Varianz aufgefressen wird. Heißt: Ob man jetzt 7 oder nur 4 solcher Balleroberungen hat, kann in einem einzelnen Spiel den Unterschied ausmachen, über zehn Spiele hinweg ist es aber irrelevant. Dass ein „schneller“ Flügelspieler gesucht wird, spricht für Konter- und Umschaltangriffe als Hauptziel. Mit dem jetzigen Pressing kann das manchmal klappen, wäre insgesamt aber nicht so erfolgsstabil.

Der eigene Spielaufbau ist dagegen bisher in allen Formationen solide gewesen und besteht hauptsächlich im relativ ruhigen Aufbau über eine Dreierreihe und langen Pässen auf die aufgerückten Außenverteidiger oder Wing-Backs der Fünferkette. Von da soll es kurz nach innen in die Halbräume gehen und von da meistens schnell wieder zurück nach außen und zur Grundlinie. Damit verliert man die Bälle selber erst weit weg vom eigenen Tor und fängt sich meistens keine gefährlichen Konter. Aber für den Angriff fehlt dann schon die technische Klasse in engen Räumen und bei hohem Tempo bei Spielern wie Klaus, Füllkrug oder Anton/Bakalorz, um das oft genug wirklich erfolgreich durchzuspielen. Dabei kann man sich schon vorstellen, dass 96 auch mit dem aktuellen Kader ein besseres Ballbesitzspiel weiter vorne hinkriegt: Prib (oder Karaman) spielt links immer sehr weit eingerückt und positioniert sich für den Gegner schwer greifbar zwischen den Linien, Schmiedebach und Maier erzeugen gerne Überladungen auf den Flügeln – das sind Kleinigkeiten, die schon reichen können, um sich mal nach vorne durchzuspielen. Gegen Dortmund, Hoffenheim, Leipzig natürlich eher nicht, aber Augsburg, Frankfurt, Hamburg kann man mit guten Positionsangriffen überwinden. Einen verlässlichen „Zehner“ scheint man weder zu haben noch zu suchen, insofern werden Angriffe zwangsläufig über die Flügel ausgespielt werden (was aber auch an der eher schwachen Staffelung im Übergang nach vorne liegt). Wenn man oft hoch flankt, wird in der Regel kein Tor fallen, aber es gab auch ein paar flache Pässe in den Rückraum – so kann man sich zumindest vorstellen, dass 96 auch manchmal ein Tor schießt, ohne dass noch der Wunderstürmer für 10 Millionen kommt (der sowieso nicht kommen wird, weil Spieler, die 10 Millionen Euro „wert“ sind, zu gut sind, um zu 96 gehen zu müssen).

Wenn 96 haargenau so spielt, wie das eben beschrieben wurde, ist Platz sechs ein Selbstläufer!

Also, mal so gesagt: „Können“ schon, der aktuelle Kader ist qualitativ nicht so weit weg von der Konkurrenz, dass es aussichtslos wäre. Aber „werden“… schon schwieriger.

Aufstellungsvarianten

Beides mit gewissen Ecken, aber sowas in der Richtung. Vor dem Hintergrund des schlechten 5-4-1-Pressings gegen Udinese vielleicht lieber 4-1-4-1 (rechts).

 

Das hängt stark davon ab, auf welche Formationen man wie stark zurückzugreifen plant. Wenn man der Fünferkette eine Rolle zutraut, die über ein sporadisches „wir spielen gegen Bayern, da brauchen wir einen Verteidiger mehr“ hinausgeht, sollte man auf jeden Fall noch einen weiteren Halbverteidiger (also einen etwas beweglicheren, technisch besseren Innenverteidiger) suchen. Albornoz wird aus unterschwellig angedeuteten Gründen nicht als Halbverteidiger spielen, also bleiben da für die linke Position nur Felipe und Sané, dessen dortige Aufstellung aber wiederum bedeuten würde, dass Florian Hübner spielen muss – das sollte man in der Bundesliga nicht zu oft machen.

Wenn man aber von der wahrscheinlichen Prämisse ausgeht, dass das 4-4-2 die Stammformation wird, ist qualitativ natürlich am meisten Luft nach oben auf den Flügeln und für die Sturmposition neben Harnik. Sarenren-Bazee und Klaus sind irgendwo unter dem Bundesliga-Durchschnitt und ziemlich festgelegt auf eine vertikale, schnelle Spielweise. Deshalb kann man mit einer Neuverpflichtung für Rechtsaußen mehr Aspekte abdecken, als wenn man für die linke Seite einkauft. Dort ist 96 mit Prib, Karaman und Ostrzolek qualitativ zwar auch nicht super aufgestellt ist, kann aber eben schon mit Bordmitteln variabler in die Saison gehen. Das Problem ist nur: Einen neuen Flügelstürmer braucht man weniger dringend als einen weiteren Zentrumsstürmer, wenn man die Fünferkette stark einplant. Es ist also von außen betrachtet nicht so einfach, die Prioritäten richtig einzuschätzen, obwohl sich ja abzeichnet, worauf es hinausläuft (ein schneller Flügelstürmer und irgendein Zentrumsstürmer, der gerade Zeit hat).

Wollen wohl nicht, müssen vielleicht schon. Wenn man tiefer steht und das Pressing funktioniert kann man aber auch knapp die Saison mit den beiden schaffen, sofern sich Sarenren-Bazee im Bewegungsspiel wenigstens ein bisschen verbessern würde.

Eher nicht (62%). Andererseits: Vor der Abstiegssaison war ich sicher, dass es nur der letzte Platz werden kann, bzw., dass es stark vom Zeitpunkt des Trainerwechsels und der Wahl des Nachfolgers abhängen würde, ob vielleicht noch Platz 16 drin ist. Das kann ich vor dieser Saison nicht so klar sagen. Und das trotz der Tatsache, dass die Qualität der Konkurrenten stärker zugenommen hat als die des damaligen 96-Kaders im Vergleich mit dem für diese Saison angekündigten. Denn:

Ja. Man muss fast sagen: Es ist der größte Vorteil, den 96 hat. Wobei man „Stärke der Liga“ eindeutig als „Ausgeglichenheit der Liga“ verstehen muss, damit die Aussage stimmt. Denn dass sich der Übergang zwischen „macht sich Hoffnungen auf die Europapokalplätze“ und „muss zittern, nicht noch auf einen Abstiegsplatz zu rutschen“ vermutlich bis zum Mai auf sehr wenige Punkte belaufen wird, bedeutet eben auch, dass man kaum abgehängt werden kann. Wenn 96 also mal einen Monat lang nur verliert, wird der Rückstand vermutlich nicht sehr stark wachsen. Wenn die halbe Liga absteigen kann, wird auch die halbe Liga zunehmend wie ein Absteiger spielen. So eine uneindeutige strategische Ausrichtung der Mannschaften auf eher bescheidenem Niveau wird 96 mit seiner ebenfalls unklaren Ausrichtung (man kann heute nämlich nicht sagen, was die Stärke von 96 werden soll, s.o.) zumindest nicht schaden, weil es die Anzahl an Spielsituationen erhöhen müsste, in denen für 96 irgendwas Gutes passieren kann.

„Stark“ ist die Liga insofern nicht, als es schwer vorstellbar ist, dass Leverkusen, Hertha oder Gladbach gegen den Sechsten der spanischen oder englischen Liga gewinnen würde. Aber wenn Augsburg als vielleicht zweitgrößter Abstiegsfavorit immer noch Bobadilla, Koo, Baier, Gouweleeuw, Hinteregger und Gregoritsch hat, ist die untere Tabellenhälfte durchaus „stark“. Dass die Stärke des 96-Kaders eher im defensiven Bereich zu sehen ist, sorgt deshalb für schlechte Wettquoten, muss aber nicht bedeuten, dass man auch wirklich sang- und klanglos absteigt. Es kommt wie immer auch sehr darauf an, ob man seine Spieler in ein stimmiges Konstrukt bringen kann und auf Schwächen richtig reagiert.

3 Kommentare

  • Nadan Kipp sagt:

    Beim Lesen des Abschnitts über das Erzielen von Toren habe ich mich stark in die Zeit von Breitenreiter als Schalke-Trainer zurückversetzt gefühlt 😀 an seiner grundsätzlichen Ausrichtung scheint sich nur sehr wenig getan zu haben…

    Mich würde interessieren warum du die defensiven Schwächen Hannovers als besonders gefährlich für das Spiel gegen Schalke ansiehst? Liegt das einfach an der individuellen Qualität die Schalke mitbringt oder schlussfolgerst du das aus der bisherigen Vorbereitung unter Tedesco?

    • Jaime sagt:

      Trainer ändern ja meistens nicht viel an ihrer grundsätzlichen Ausrichtung, insofern ist das vermutlich auch nicht so überraschend.

      Schnelles, vertikales Passspiel, Ablagen, gute Laufwege „unbeteiligter“ Spieler… Klingt doch schon ziemlich nach einer Tedesco-Mannschaft, oder? Ich habe nicht viel von der Schalke-Vorbereitung gesehen, aber kenne ja sein Aue ein bisschen, und gewisse Ähnlichkeiten gibt es ja auch zwischen ihm und Nagelsmann. Außerdem ist ein 3-4-3 gegen 96 im 4-4-2 ziemlich passend. So kam ich drauf. (Stimmt nicht?)

      • Nadan Kipp sagt:

        Stimmt, überraschend nicht wirklich, ein wenig Hoffnung hatte ich trotzdem.

        Seine Handschrift ist definitiv zu erkennen und für ein Breitenreiter 4-4-2 ist es mit Sicherheit sehr passend. Dachte nur du hättest vielleicht eine ganz besondere Idee weshalb Schalke unangenehm werden könnte, da du sie extra angesprochen hattest und ich an der Thematik als Schalke-Fan naturgemäß sehr interessiert bin . Falls du dich noch mehr für Schalke unter Tedesco in der Vorbereitung interessieren solltest (und du zu viel Zeit hast 😉 ) kannst du auch gerne mal hier reinschauen:

        https://www.transfermarkt.de/so-gesehen-taktisches-14-15-16-17/thread/forum/16/thread_id/373926/page/29#anchor_1441494

        Beitrag 579 gibt einen ausführlichen Überblick zum aktuellen Stand 🙂

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