Vorschau: 96 – FC Schalke 04

In Hannover herrscht zurzeit weniger Trübsal als man denken könnte. Der Abstieg ist mittlerweile auch rechnerisch besiegelt, kommt aber längst nicht mehr überraschend. Und trotz ungeklärter Trainerfrage können sich einige Fans an der neuen Aktivität im Spiel unter Interimstrainer Stendel erfreuen. Auf Schalke ist hingegen zurzeit mehr Trubel als üblich. Der Boulevard macht mit Schalke gerade was er will, wogegen niemand etwas sagen kann/will/darf: Aufsichtsratsvorsitzender Tönnies möchte im Sommer wiedergewählt werden und will dem angehenden Manager Heidel nicht reinreden. Der steht ja aber noch für Mainz unter Vertrag und äußert sich zu Schalke überhaupt nicht. Und Noch-Manager Heldt sagt zwar immer mal wieder etwas, wird aber nicht gehört oder gar ernstgenommen. André Breitenreiter als Trainer unter Druck kann sich natürlich nicht wehren. Unter diesen Vorzeichen geht es am Samstag zum direkten Duell auf dem Platz, auf das wir aus taktischer Sicht vorausblicken wollen.

Grundformationen

Mögliche/ wahrscheinliche Grundformationen. Bei 96 eventuell mit Klaus statt Karaman (höher, simpler, weniger spielstark), bei Schalke eventuell Höwedes statt Neustädter (mehr Kapitän, weniger Neustädter).

Hannovers neuer Stil

Unter Daniel Stendel ist Hannover 96 im Spiel gegen den Ball dazu übergegangen, hoch zu stehen und im 4-4-2 früh zu pressen. In allen drei bisherigen Spielen unter Stendels Regie lief 96 den Gegner im Spielaufbau früh an und stellte die ersten Aufbauoptionen zu. Vereinzelt eingestreute Phasen, in denen die Mannschaft kompakt um die Mittellinie herum gestaffelt stand, dienten eigentlich nur dazu, auf Rückpässe oder abkippende Sechser des Gegners als Signal zum kollektiven Aufrücken zu warten. Je höher 96 presst, desto mannorientierter verhält sich die Mannschaft. Die beiden Pressingspitzen kümmern sich um die Innenverteidiger, stellen sie zu und leiten ihr Passspiel auf die Flügel. Mindestens einer der beiden 96-Sechser kümmert sich um den tieferen Mittelfeldspieler des Gegners, wohingegen der jeweils andere meistens das Zentrum absichert. Auch die Flügelspieler orientieren sich mal mehr, mal weniger eng an den gegnerischen Außenverteidigern.

Bisher stellte dieses grundsätzlich riskante Verhalten wegen der (im Fall von Gladbach Tagesform-bedingten) Aufbauschwäche der Gegner kein großes Problem dar. Hannover zwang die Gegenseite zu langen Bällen und konnte immer mal wieder frühe Balleroberungen und Chancen zum schnellen Umschalten verbuchen. Zwar zeigte Hannover vor allem gegen Hertha auch einige gute Passagen im Ballbesitz, wenn Schmiedebach und Kiyotake einen engen Kontakt zueinander hielten. Aber insgesamt ist die Stabilität im Angriffsspiel nicht sehr ausgeprägt. Das hohe gegnerische Pressing und Kiyotakes schwache Leistung sorgten gegen Mönchengladbach schon wieder für eine harmlose 96-Offensivleistung. Am wohlsten fühlt sich Hannover unter Stendel damit, den Gegner früh und unablässig zu stören, um selber Konter fahren zu können. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich an dieser Ausrichtung für das Spiel gegen Schalke etwas ändert: Nach dem erwartbar schwierigen Start gegen Ingolstadt mit ihren langen Bällen im Aufbau kommt mit den Königsblauen eine für diese Strategie wieder besser passende Mannschaft nach Hannover.

Schalkes alte Probleme

Diese ist in ihrem Auftreten jedoch nicht so klar vorherzusagen: Breitenreiter wird in Gelsenkirchen vorgeworfen, die Mannschaft nicht zu entwickeln. Das liegt in erster Linie daran, dass er aggressives Pressing versprochen hat und nie liefern konnte. Es wird dabei aber übersehen, dass Schalke in den letzten Wochen eine deutliche systematische Flexibilität zeigt. Ursprünglich spielt Schalke ein klassisches 4-2-3-1 mit Max Meyer auf der 10 und Höjbjerg als viel zu tief stehendem Sechser. Die Außenverteidiger schieben meist hoch, da das Spiel sehr flügellastig angelegt ist und viel geflankt werden soll. Gefahr strahlt bei dieser Ausrichtung Leroy Sané aus, der zwar ein guter Konterspieler ist, aber auch deutliche Probleme in der Ballannahme hat. Zuletzt spielte Schalke gerne mit einer Dreierkette in einem 3-4-3 oder mit einer Fünferkette in 5-4-1. Dazu wird gelegentlich auch mal ein 4-4-2 eingestreut. Genutzt hat das aber alles nichts, denn die grundlegenden Probleme konnten die Formationsumstellungen auch nicht lösen: Schalke hat arge Probleme damit selbst das Spiel zu machen, findet dann oft nicht die richtige Balance im Ballbesitz und wird immer wieder ausgekontert. Der Spielaufbau läuft meistens in der ersten Phase noch gut, den Ball in des Gegners Hälfte zu tragen ist eher kein Problem. Das Mittelfeld ist mit Meyer, Goretzka, Belhanda oder Choupo-Moting prinzipiell sehr spielstark und individuell hervorragend besetzt. Aber sobald es in Richtung Strafraum geht, hört’s auf. Schalke verlässt sich im Angriff sehr auf die individuelle Klasse, improvisiert zu viel und scheint über keinen richtigen Plan zu verfügen. Und letztlich hat Schalke auch noch starke Probleme mit der Chancenverwertung.

Die Schalker Stärke liegt eindeutig darin, das Spiel schnell zu machen. In solchen Situationen können sie Sanés Tempo und die Dribbelstärke von Meyer, Belahanda oder Choupo-Moting immer in gefährliche Angriffe einbringen. Die Abwehrspieler Caicara, Aogo, Neustädter und Matip können den Ball ebenfalls sehr gut laufen lassen. Doch trotz der Pressingresistenz, die viele Spieler eigentlich haben, lässt sich das Mannschaftsgefüge zu einfach außer Gefecht setzen. Das war besonders ersichtlich im vergangenen Spiel gegen Leverkusen: Schalke machte in der ersten Halbzeit gegen einen passiven Gegner Druck und ging mit 2:0 in Führung, geriet nach der Pause aber völlig unter die Räder, weil Bayer stark presste. Inwiefern Breitenreiter personell oder formativ auf dieses einschneidende Erlebnis reagieren wird, ist nicht sicher vorherzusagen.

Wichtige Punkte und möglicher Spielverlauf

Da beide Mannschaften nicht für allzu guten Fußball bekannt sind oder nach Dominanz durch Ballbesitz streben, werden wie üblich die Pressing-Pläne und vor allem ihre Umsetzung über die Kräfteverhältnisse und den Spielausgang entscheiden. Die Schalker verfügen mit Matip und Neustädter über prinzipiell gute Aufbauspieler, die auch unter Druck flache Übergänge ins Mittelfeld bewerkstelligen können. Die Schalker als Mannschaft reagieren aber auf hohen Druck nicht besonders sicher, wie sich gegen Leverkusen, die Könige des Angriffspressings, zeigte. Die Mannorientiertheit von Hannovers aggressivem 4-4-2-Pressing könnte zu einem Problem werden –eine gute Tagesform der Schalker vorausgesetzt allerdings eher für 96 selber. Vor allem Matips mitunter überraschende Vertikalpässe im Aufbau haben das Potenzial, die klaren Zuordnungen bei Hannover ein wenig auszuhebeln. In diesen Fällen gäbe es hinter Hannovers hoch stehender Viererkette einiges an Platz, in dem Leroy Sané nicht nur seinen Namensvetter auf hannoverscher Seite schlecht aussehen lassen würde.

Vor allem das Aufrücken aus einer tieferen, kompakten 96-Grundordnung im Spiel gegen den Ball könnte den Schalkern aber Probleme bereiten. Wenn S04 die Initiative übernehmen muss, finden sie mit ihrer flügellastigen Spielweise wenig spielerische Lösungen. Zum einen könnte die Schalker Konteranfälligkeit mit den hoch stehenden Außenverteidigern genau die Räume offenbaren, die 96 mit dem reinen Konterstürmer Sarenren-Bazee gerne bespielen möchte; die beiden 96-Sechser zeigten sich bisher extrem laufstark und könnten auf den Flügeln in der eigenen Hälfte Ballgewinne erzwingen. Zum anderen wäre Schalke für den plötzlich entstehenden Druck durch Hannover, wenn die Breitenreiter-Elf zum Rückpass gezwungen wird, wohl nicht gewappnet. Hier könnten sich frühe Balleroberungen für 96 nach dem erfolgversprechendsten Muster der letzten Spiele ergeben: Wenn 96 im Pressing aufgerückt und der Gegner im Mittelfeld noch etwas unsortiert ist, können die Mannorientierungen recht wirkungsvoll werden. Die 96-Flügelspieler verstellen die gegnerischen Außenverteidiger und einer der Sechser nimmt die ballnahe Option im defensiven Mittelfeld aus dem Spiel. Wenn der Neuaufbau dann auf einen der beiden Flügel geleitet werden kann, rücken die Hannoverschen Außenverteidiger aggressiv nach und können mit dem zweiten 96-Sechser einen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte provozieren.

96-Pressing_Aufrücken

Aufrücken und Leiten von 96 nach dem Schema aus den bisherigen Spielen. Bei Schalke abhängig von Geis‘ Positionierung, Goretzkas Bewegungen und Meyers Rolle.

Schalker Anpassungsmöglichkeiten

Für das Gelingen des 96-Pressings spielen generell Details in der Umsetzung eine Rolle. Wenn die Stürmer ihre Gegenspieler (die Innenverteidiger) und Anton als aufrückender Sechser den abkippenden Mittelfeldspieler des Gegners bereits früh zustellen, könnte sich Schalke vielleicht nicht oft, aber doch oft genug befreien, und die schnellen Stürmer finden. Außerdem könnten auch so erzwungene lange Bälle zu einer Gefahr werden, wenn der zweite Schalker Sechser und die dribbelstarken Schalker Offensivspieler die Abpraller aufsammeln und schnell in Richtung des Tores ziehen können. Sollte Anton seinen Gegenspieler zu spät anlaufen, könnte Geis als sehr präsenter und weiträumiger Ballverteiler früh die Flügel ansteuern und 96 damit etwas nach hinten drängen. Wenn Anton ihn hingegen schon früh aus dem Spiel nehmen kann, werden die Freilaufbewegungen des zweiten Schalker Sechsers eine große Rolle dabei spielen, wie gut Schalke in den Angriff vorkommt – Goretzkas kluge Bewegungen könnten in Kombination mit mannorientiert gebundenen Flügelspielern zu einem Problem für 96 werden. Oder anders ausgedrückt: Sead Kolasinac sollte man aus Schalker Sicht nicht nur in diesem Spiel nicht unbedingt im defensiven Mittelfeld aufbieten.

Wenn Breitenreiter von einem dauerhaft hohen 96-Pressing ausgeht, könnte er sich auch zu einer erneuten Umstellung auf eine Dreierkette veranlasst sehen. Mit dem gegen Leverkusen zurückgekehrten Kapitän Höwedes könnte Schalke seine erste Aufbaureihe verstärken. Das sollte allerdings mit beweglichen oder zumindest präsenten Mittelfeldspielern ergänzt werden, um von Hannover nicht zu sehr in die Breite gezwungen werden zu können. Für 96, das bisher unter Stendel nur gegen Viererketten presste, würden sich dann Probleme bei der Zuordnung der Mannorientierungen ergeben. Ein Schalker 3-4-3 mit Geis und Goretzka (oder Höjbjerg) im zentralen Mittelfeld könnte eine gute Variante darstellen, um das 96-Pressing zu umspielen und die leichten Instabilitäten auszunutzen, die die Stendel-Elf in diesem Bereich schon zeigte.

96-Pressing_Schalker343

Schalker Anpassung an das hohe Pressing in Form einer Umstellung auf 3-4-3, das für Zuordnungsprobleme für 96 sorgen würde. Hilft Karaman gegen Sané, öffnet sich mehr Platz für Matip und Goretzka. Orientiert sich Sobiech an Neustädter, muss sich Anton zwischen Goretzka und Geis entscheiden, was Schalke entweder Zeit im Aufbau (Geis) oder Platz im Zentrum (Goretzka) schenkt. Problem für Schalke wären je nach Besetzung die mangelnde Präsenz im Zehnerraum und die wohl weiterhin unausgewogenen Verbindungen im Ballbesitz in den vorderen Zonen. Dieser Nachteil würde durch die wahrscheinlichere Aufstellung von Choupo-Moting anstelle von Meyer noch verstärkt.

Schalker Pressing und sporadische Hannoversche Lösungen

Aber auch André Breitenreiter lässt seine Mannschaft gegen den Ball mannorientiert spielen. Dabei presst Schalke tiefer und abwartender als Hannover. 96 hatte gegen Ingolstadt und Gladbach Probleme mit früh störenden Gegnern und fand trotz tief stehender Außenverteidiger nur selten einen geordneten Übergang ins Mittelfeld. Anders gegen die tiefer stehenden Herthaner, die Kiyotakes etwas inkonstantem Zurückfallen und Schmiedebachs vielfältigen Bewegungen mehr Raum gaben. So kam 96 aus dem Spielaufbau heraus zu einigen guten Szenen. Auch auf Schalker Seite wird es also auf die Umsetzung des Pressing-Plans ankommen: Wenn die Mannorientierungen im Mittelfeld gut abgestimmt sind, könnte Hannover der Weg in den Angriff erschwert und die Balleroberungschance gesteigert werden. Aber trotz Hannovers zuletzt schwankender Ballbesitzleistungen könnte das bisherige Schalker Pressing zu wenig sein: In einzelnen Szenen sind Kiyotake, Schmiedebach, dem gut ausweichenden Stürmer Sobiech und der spielstarken linken Seite immer gute Lösungen zuzutrauen.

Fazit

Wenn zwei strategisch ziemlich durchschnittliche Mannschaften in der Bundesliga aufeinandertreffen, entscheiden immer taktische Kleinigkeiten, Zufälle und die Tagesform. In der Begegnung zwischen Hannover und Schalke kommt wahrscheinlich alles zusammen: Wenn 96 gegen das 4-2-3-1-Schalke früh und sehr mannorientiert presst, könnte die hohe Intensität, die die Stendel-Elf an den Tag legt, wieder zu Stabilität und einer gewissen Dominanz führen. So ähnlich wie Leverkusen in der zweiten Halbzeit könnte 96 den Gästen damit Probleme bereiten. Aber wie Mönchengladbach ist auch den Schalkern teilweise zuzutrauen, spielerische Gegenmittel gegen die klaren Zuordnungen zu finden – wenn Goretzka spielt oder Breitenreiter umstellt. Es wäre also nicht nur in diesem konkreten Spiel ratsam, das Ausmaß und die Radikalität der Mannorientierungen im Pressing zurückzuschrauben. Abgesehen davon gibt es weitere gewisse Aspekte im 96-Spiel, die den dribbel- und sprintstarken Offensivspielern in die Karten spielen.

Für 96 wäre das etwas tiefere und raumorientierte Pressing mit dem kollektiven Aufrücken der wohl beste Plan gegen die mit dem Ball sehr paderbornigen Schalker. Auch wegen der Konterstärke des Gegners dürfte sich 96 wohl kaum an besonders viel Ballzirkulation im Mittelfeld wagen und eher auf einzelne gute Ideen von Kiyotake, Schmiedebach und Karaman setzen. Da die Breitenreiter-Elf ihrerseits wohl nicht, wie es ratsam wäre, mit hohem Pressing aufwartet, wird 96 wieder besser aussehen als zuletzt gegen Gladbach und Ingolstadt. Wenn die Schalker den im Kampf um die internationalen Plätze recht dringend benötigten Sieg einfahren wollen, sollten sie sich nicht zu sehr in eine spielgestaltende, dominante Rolle drängen lassen und so dem 96-Plan in die Karten spielen. Ihre Mischung aus hoher individueller Qualität und ambitionsloser Spielanlage könnte in diesem Fall gegen 96 zu einem knappen Sieg reichen.

Hier gab’s die Vorschau, drüben gibt’s die Nachbetrachtung: Die Spielanalyse zu dieser Begegnung wird es am Sonntag beim sehr empfehlenswerten Schalker Taktik-Blog halbfeldflanke zu lesen geben, dessen Autor auch die obigen Passagen zum S04-Spiel und Gedanken zum Spielverlauf beigesteuert hat.

10 Kommentare

  • AlbertC sagt:

    na, na – ich muss schon bitten: „sehr paderbornigen Schalker“
    Was hat denn Schalke mit Paderborn zu tun?!

    • Jaime sagt:

      Es gibt in der Paderborner Vergangenheit und der Schalker Gegenwart eine gewisse serielle, personelle Überschneidung, auf die ich hinweisen möchte, um mit dem abwertenden Subtext so subtil wie möglich meine Meinung zu einer in weiten Teilen als 96-Wunschtrainer bezeichneten Fachkraft kundzutun.

  • JaboIbehre sagt:

    So, noch einmal zur „Paderbornisierung“ Schalkes: Was ist eigentlich der Grund dafür, dass Breitenreiter das von ihm selbst vollmundig versprochene aggressive Pressing nie wirklich auf den Platz bekommen hat?

    Ich beobachte Schalke im Grunde gar nicht, aber es ist ja zumindest nicht so, dass der Schalker Kader keine Spieler hergeben würde, die so eine Spielweise umsetzen könnten, wenn man sie denn schon ankündigt…

    • Jaime sagt:

      Kann ich natürlich nicht wirklich beantworten. Die Gründe für positive oder negative taktische Entwicklungen zu benennen ist ja praktisch unmöglich.
      Aber ich kann mich noch an ein Spiel aus der Hinrunde erinnern, ich glaube gegen Gladbach, in dem Schalke ziemlich hoch gepresst hat. Nur war das dann leider eine ziemliche Katastrophe, vollkommen banane was die da versucht haben. Riesige Lücken im Mittelfeld, absurde Bewegungen am Gegner entlang… Also ist es vielleicht weniger ein Nicht-Einhalten der Planung, sondern eher ein Nicht-auf-die-Reihe-kriegen, aus fachlicher Sicht/ bei der Vermittlung. Denn eigentlich wüsste ich nicht, warum irgendwelche Spieler nicht hoch pressen können sollten. Einige können es natürlich besser als andere, aber im Prinzip kann das doch jeder.
      Und ne nicht gerade kleine Rolle spielt denke ich auch dieses DFB-Denken, „Stabilität“, „Kompaktheit“, „mannschaftliche Geschlossenheit“ und so. Das ist bei Breitenreiter ja generell recht stark ausgeprägt.

      • JaboIbehre sagt:

        Dank‘ Dir. Ich hatte natürlich keine absolute Antwort erwartet, aber mir schien auch einzig und allein logisch, dass der Trainer hier das Problem sein muss…

        Naja, dieser Kelch (also Breitenreiter) ist ja nun, wie ich gerade eben lese, an uns vorübergegangen. Ich bekam schon Angst, dass man bei 96 so lange taktiert, bis er frei wird. 😮

        Womöglich ist Stendel tatsächlich der einzig mögliche gemeinsame Nenner, auf den Kind und Bader kommen konnten, wie u. a. der kicker mutmaßt. Oder seine Ernennung ist ein verkappter Volksentscheid. Unter dem Strich mutet es für mich jedenfalls wie eine Entscheidung an, die mit mehr Bauch als Kopf getroffen wurde.

        Aber Stendel ist mir doch allemal lieber als die Herren B. und S. aus dem Raum Hannover… (Obwohl ich den Einmarsch der Fanslaves hier im Kommentarbereich lustig gefunden hätte! ;))

      • AlbertC sagt:

        „Aber Stendel ist mir doch allemal lieber als die Herren B. und S. aus dem Raum Hannover.
        Verglichen mit diesen beiden Trainern ist mir Daniel Stendel auch lieber.
        Und so ist die Verpflichtung Stendels vermutlich auch zu verstehen. Da 96 nicht über ein Trainerprofil verfügt, mittels dessen ein Trainer gesucht werden könnte, können andere Einflußfaktoren entscheidend werden.
        „Gemeinsamer Nenner“, das vermute ich auch, ob kleinster oder größter gemeinsamer Nenner, wird sich ja zeigen.
        Ich glaube aber nicht, dass es, wie vom Kicker kolportiert, der zwischen Bader und Kind ist.
        Ich vermute ja eher, dass die Maschmeyer-Connection (die Slomka-Fraktion) Entscheidungen für die meisten anderen (vorstellbaren) Trainerkandidaten als Niederlage empfunden hätte und Martin Kind wird sich ungern über die Vorlieben anderer einflussreicher Geldgeber hinwegsetzen.

        Stendel wäre dann vermutlich die „eleganteste“ Möglichkeit, Slomka zu verhindern, ohne einige Gesellschafter und Sponsoren, die Slomka protegieren, vor den Kopf zu stoßen.

        So gesehen würde Stendel Slomka seinen neuen Job verdanken. Und Slomka hätte wiedermal hinter den Kulissen ungebührlich Einfluss auf die Vereinspolitk genommen. Es wäre schön, wenn sich endlich ein anderer Proficlub erbarmen könnte, Slomka zu verpflichten und ihm die heißersehnte Bühne zu bieten und 96 zukünftig Trainerentscheidungen sachlich, fachlich ohne interne Machtspiele treffen könnte.

        Wenn Stendel sich fachlich als die falsche Wahl herausstellen sollte, dann würde ich Stendels Entlassung frühestens nach dem 8. Spieltag am Montag, den 3. Oktober, erwarten – vor der Länderpielpause.
        Bleibt zu hoffen, dass dies nicht der Fall sein wird und das wenn doch, der ewige Slomka nicht schon wieder an der Türe kratzt bzw. kratzen lässt.
        http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/640625/artikel_rahmenterminkalender-20162f17.html

      • BettyBoop sagt:

        Heiko Rehberg schreibt in der heutigen HAZ: „Damals hatte sich Clubchef Martin Kind von der Rettung in fünf Spielen blenden lassen und trotz vorhandener Skepsis mit Michael Frontzeck verlängert.“
        Dabei unterschlägt er, dass er unlängst in der HAZ gefordert hatte, mit Frontzeck zu verlängern. (Frontzeck, geholt als Fünf-Spiele-Trainer, muss bleiben. Alles andere wäre die nächste personelle Fehlentscheidung – und davon hat es bei 96 zuletzt viel zu viele gegeben.Die vergangenen Wochen unter Frontzeck haben schonungslos aufgezeigt, was sein Vorgänger Korkut für einen Schaden angerichtet hat. Erst unter Frontzeck hat die Mannschaft wieder Stil und Charakter entwickelt.)
        http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Fussball/Hannover-96/96-Trainer-Frontzeck-muss-bleiben
        Frontzeck könnte man durch Stendel ersetzen und Korkut durch Schaaf, dann hätte er seinen alten Text aktualisiert.

        Die HAZ hatte damals ihre Leser befragt:
        65% (1914 Klicks) voteten: „96-Trainer – Ja, das hat er sich verdient.“
        Wobei es ja nicht die Frage hätte sein sollen, ob jemand meint, „es“ verdient zu haben, sondern welche Trainerwahl die beste für 96 ist. Bei Stendel sollte die Frage auch nicht lauten, ob Stendel sich irgendwas verdient hat – in der Regel wird man für seinen Job gut genug bezahlt, sondern ob er der geeignete Trainer für 2016/17 ist.
        http://www.haz.de/content/collectedinfo/8756458#top

      • JaboIbehre sagt:

        Ach ja, was schert den Rehberg sein Geschwätz von gestern… Oder um mal eine spannende Punkband zu zitieren: „Surprise, Surprise: Wenn der Wind dreht, weht die Fahne andersrum.“

  • […] spielte genau wie erwartet und in unserer Spielvorschau beschrieben. Seit Daniel Stendel übernommen hat, pressen die Niedersachsen sehr konsequent und […]

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