Nice! Gegen leicht formschwache, aber immer noch nervige Spielverderber aus Wolfsburg kann sich 96 nach verdientem Zweitorerückstand noch einen Auswärtspunkt ermogeln. Maßgeblich trägt dazu ein gewisser Manuel Schmiedebach als Sechser, die Ineffizienz von Flanken (auf Wolfsburger Seite) und ausnahmsweise mal das Glück bei. Am Ende muss sich 96 sogar noch über die vergebene Chance auf den Lucky Punch ärgern, der die Aussichten auf den Klassenerhalt weniger grau hätte erscheinen lassen, als sie es jetzt tun.
Die erste Halbzeit
Etwas überraschend bot Michael Frontzeck für den gesperrten Kapitän und Fußballgott Lars Stindl den Japaner Sakai auf der rechten Offensivseite im Mittelfeld auf. Für Ya Konan rückte Sakais Landsmann Kiyotake ins offensive Zentrum, sodass sich wieder eine 4-2-3-1-Formation im Ballbesitz ergab. Zu Beginn der Begegnung entfachte 96 erstaunlich viel Druck auf die Wolfsburger Hintermannschaft und dominierte die Anfangsminuten. Gegen den Spielaufbau der Wolfsburger hielt sich insbesondere Edgar Prib in Hannovers 4-4-2-Mittelfeldpressing stärker zurück und trat etwas zentraler auf, um dann den sehr spielstarken und antreibenden Rechtsverteidiger Vieirinha intensiv diagonal anzulaufen. So wurde einerseits viel Druck auf den Portugiesen erzeugt und andererseits der Passweg in das Mittelfeldzentrum versperrt. Kiyotake ließ sich in solchen Szenen hin und wieder dann etwas nach hinten fallen, um Arnold oder den etwas tiefer positionierten de Bruyne aufzunehmen, während Albornoz oft den entgegenkommenden Perisic verfolgte. Insgesamt interpretierten die Wölfe im Spielaufbau und Ballbesitz ihre Formation gewohnt positionsgetreu und sehr breit. Auf der rechten Seite griff Sakai etwas früher und weniger intensiv auf Rodriguez zu, offenbarte dabei allerdings ein paar Mal den direkten Passweg auf den an der Außenlinie postierten Schürrle, sodass sich Wolfsburg auf der linken Seite etwas direkter in die Offensive vorspielen konnte. Auf der ballfernen Seite blieb 96 oft auffällig breit, die Flügelspieler schoben nicht immer besonders weit zum Ball herüber. So sollten die bekannten Spielverlagerungen der Wolfsburger wohl entschärft werden, was in der Anfangsphase auch recht ordentlich funktionierte.
In den ersten zehn Minuten der Partie erzwang 96 vor allem auf der rechten Wolfsburger Seite einige Ballverluste oder Fehlpässe und ließ die Hecking-Elf nur zu wenigen Aktionen kommen. In der Offensive bestach Hannover erneut mit einem recht ausgeprägten Flügelfokus und schnellen Aktionen. Der flexibel unterstützende Joselu ermöglichte im Angriffsspiel immer wieder das Aufrechterhalten des Ballbesitzes, was wegen Kiyotakes horizontalen Umherdriftens und Pribs Neigung, sich auch auf die rechte Seite herüber zu orientieren zu situativen Überladungen der Flügelräume führte. Über den nachstoßenden Andreasen gelangen so nach kurzzeitigen Kombinationen auf einer Seite, meist der linken, schnelle Seitenverlagerungen, an deren Ende erneut eine Hereingabe in den Strafraum erfolgte. Nach einer schönen Ablage von Joselu konnte so Sakai eingesetzt werden, dessen erfreulicherweise flach hereingebrachte Vorlage Joselu zum durchaus gefährlichen ersten Torschuss verwerten konnte. Bei der anschließenden Ecke wiederum wurde der zweite von Kiyotake hereingebrachte Ball ebenfalls gefährlich, sodass 96 mit zwei guten Möglichkeiten von Joselu in die Begegnung startete und die Wolfsburger kaum ins Spiel fanden.
Nach dieser für Wolfsburg durchaus nicht unkritischen Anfangsphase fand der VfL jedoch mit verbesserten Abläufen vor allem über die rechte Seite ins Spiel, da Perisics diagonales Zurückfallen in den Halbraum und de Bruynes Unterstützung von Vieirinha besser bedient werden konnten. Generell entwickelte sich die Zugriffslosigkeit auf de Bruyne, insbesondere im rechten Halbraum, zum vielleicht größten Problem Hannovers. Oftmals hielt sich der Belgier beim Ballbesitz seiner Mannschaft im Zwischenlinienraum auf und erzeugte dort im Halbraum ein paar unklare Zuordnungen und somit Zugriffsprobleme für die 96-Hintermannschaft. Unterstützt dadurch, dass Sakai oft den Passweg auf Schürrle weit offen ließ, konnten die Wölfe ihren dynamischen Kreativspieler teilweise recht einfach in das Spiel integrieren und so für schwer aufzuhaltende Angriffe sorgen. Mit den breit stehenden und inversen Flügelspielern konnte Wolfsburg in Folge der Probleme Hannovers einige Male in den Strafraum eindringen oder über die nachrückenden Außenverteidiger flanken. Verschärft wurde die Instabilität Hannovers in den defensiven Halbräumen bzw. den seitlichen Zonen teilweise auch durch einen frühzeitig zurückfallenden Sané, was eine geringere Horizontalkompaktheit vor dem Strafraum zur Folge hatte und die Verteidigung der Wolfsburger Angriffe erschwerte. Im Spielaufbau wartete die Heimmannschaft dementsprechend auf Möglichkeiten, sich die Flügel freizuspielen und von dort de Bruyne zu bedienen oder durchzubrechen. Zusammen mit vielen langen Seitenwechseln oder den Sechsern als Durchlaufstation fanden die Gastgeber zusehends ins Spiel. So entsprang dann auch der Führungstreffer einer Flanke de Bruynes vom rechten Flügel, nachdem sich 96 beim Kampf um den zweiten Ball nicht durchsetzen konnte. Dost versenkte den Ball am langen Pfosten volley im Tor.
In der Folge ließen die Wolfsburger den Ball ruhig und unaufgeregt durch ihre breite Formation zirkulieren und gingen nur vereinzelt mit Tempoverschärfungen in Richtung des Tores. 96 kam nicht mehr ins Spiel, fand nur noch selten den Zugriff bei den beschleunigenden Momenten der Wolfsburger Angriffe und lief hauptsächlich hinterher. Hatten die 96-Akteure zuvor noch versucht, bei Rückpässen auf Benaglio oder die Innenverteidiger durch kollektives Nachrücken in ein höheres Pressing zu gelangen, bei dem es teilweise zentral lose Mannorientierungen zu geben schien, agierte 96 vor der Halbzeit vertikal kompakter und bot Wolfsburg wenig Raum in torgefährlichen Zonen an.
Im eigenen Ballbesitz stand 96 vor einem ähnlichen Problem: Die Wolfsburger, die zuvor noch wie gewohnt mit einem recht mannorientierten Mittelfeldpressing im 4-4-2 aufgetreten waren und 96 so zu recht vielen langen Bällen auf Joselu gezwungen hatten, zogen sich nach ihrer Führung recht weit zurück. 96 konnte jetzt Zieler wieder stärker im Spielaufbau einbinden und hatte etwas mehr Ruhe in der Zirkulation im ersten Drittel, fand jedoch nicht allzu viele Lösungen gegen die gewohnt eklig verteidigenden Wolfsburger, wenngleich diese ihre Mannorientierungen in jener Phase anscheinend etwas freier interpretierten. Die Anspiele auf Zielspieler Joselu, die bei der offeneren Struktur der Wölfe zu Beginn der Partie noch besser zu verwerten und weiterzuleiten waren, blieben nun weitgehend wirkungslos und der Spanier war oftmals isoliert gegen die kopfballstarke Abwehr. 96 hatte also nun insgesamt mehr vom Ball, fand aber so gut wie keine Möglichkeiten vor, das Spiel machen zu können. In ein paar Szenen deutete Leon Andreasen ein Abkippen zwischen die Innenverteidiger an, dies konnte aber die Verbindungsprobleme im Hannoverschen Ballbesitz nicht beheben, sondern verstärkte diese eher noch. Die in der Anfangszeit gezeigten Überladungsansätze waren kaum noch zu sehen, sodass auch der ballferne Flügel nicht mehr wirklich freigespielt werden konnte. 96 konnte sich eigentlich keine Torchance mehr erspielen und lebte stattdessen in der ständigen Gefahr, ausgekontert zu werden.
Auf der Gegenseite konnte de Bruyne im linken Halbraum kurz vor dem Halbzeitpfiff mal wieder nicht in den Griff bekommen werden und spielte einen langen Seitenwechsel auf Perisic. Dieser konnte sich zu leicht gegen Prib und Albornoz durchsetzen und zog nach innen. Sein Distanzschuss konnte von Zieler nur noch an die Unterkante der Latte gelenkt werden und schlug zur 2:0-Führung kurz vor der Pause ein.
Die zweite Halbzeit
Hannover startete nach der sehr schwachen Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff mit einem Doppelwechsel und einer Anpassung im Pressing in den zweiten Durchgang. Für den eigentlich sehr arbeitswütigen, aber in der Offensive recht allein gelassenen Joselu betrat Turbanlegende Jimmy Briand ebenso den Platz wie Fantasiefußballer Kenan Karaman als Ersatz für Leon Andreasen. Damit wechselte Manuel Schmiedebach wieder auf seine Idealposition im defensiven Mittelfeld, während Karaman auf dem offensiven Flügel antrat (leider wieder auf dem falschen). Dennoch erzeugte 96 wie bereits zu Beginn der Partie auch in den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit viel Druck auf die Wolfsburger und war spielbestimmend. Vor allem waren eine leichte Änderung in der Pressingformation sowie eine Intensivierung im Anlaufen auffällig. Hatte 96 zuvor im 4-4-2 gepresst und war im Laufe der Halbzeit immer weiter zurückgerutscht, traten die Roten nun wieder ein Stück höher an – und nun in einer etwas veränderten Anordnung, die phasenweise eher einem 4-2-3-1 ähnelte, weil Kiyotake vorwiegend den Sechserraum abdeckte, während Briand halblinks etwas höher postiert war und so den Spielaufbau leicht auf die linke Wolfsburger Seite lenkte. Dahinter machte sich nun vor allem der Positionswechsel Schmiedebachs bezahlt. Bei Anspielen auf Linksverteidiger Rodriguez lief ihn Karaman intensiv an, Schmiedebach rückte sehr intensiv und tendenziell sogar mannorientiert zu Arnold auf, während Kiyotake sich ebenfalls leicht mannorientiert um Gustavo kümmerte. Auch Sakai hängte sich gelegentlich an dieses intensive Nachrücken im Pressing an, sodass die Wolfsburger enorm unter Druck gesetzt wurden und kaum Spielmöglichkeiten vorfanden. Die zuvor noch starke rechte Wolfsburger Seite konnte kaum noch effektiv in Szene gesetzt werden, allerdings auch da sich Perisic nun etwas stärker ins Zentrum orientierte.
Im Spielaufbau zeigte sich 96 nach wie vor erfreulicherweise leicht verbessert im Vergleich zum Auftritt gegen Hoffenheim, musste jedoch auch wegen der guten Wolfsburger Arbeit gegen den Ball einige lange Bälle spielen. Dabei zeigten sich auch die Nachteile Briands als Anspielstation gegenüber Joselu. In seiner Positionsfindung und auch im Hinblick auf seine körperliche Unterlegenheit gegen Naldo/Klose konnte der Franzose als alleiniger Zielspieler sehr viel weniger Bälle halten und sinnvoll verarbeiten, sodass sich der Kampf um zweite Bälle im zweiten Durchgang erneut als sehr prägendes Merkmal der Begegnung etablierte. Gute Ansätze von Kombinationsspiel zeigte 96 immer mal wieder über die rechte Seite, wo der glänzend aufgelegte Schmiedebach, der technisch enorm versierte Karaman und der situativ unterstützende Kiyotake ein paar gute Momente mit vertikalen Zuspielen und kurzlebigen Dreiecken erzeugten, sich allerdings nicht dauerhaft zu produktiven Durchbrüchen vorarbeiten konnten. So kam 96 auch in den zweiten 45 Minuten aus dem Spiel heraus abgesehen von einem Schmiedebach-Distanzschuss kaum zu guten Abschlussmöglichkeiten, nahm aber trotzdem wieder aktiver am Spielgeschehen teil als noch vor der Pause.
Nach wenigen Minuten des zweiten Durchgangs eroberte 96 im Mittelfeld den Ball, verlagerte mit wenigen kurzen Pässen einmal komplett von rechts auf die linke Seite, wo Prib mit einer zugegebenermaßen sehr schönen Flanke am kurzen Pfosten Briand fand – der frühe Anschlusstreffer war gelungen. In der Folgezeit war Wolfsburg um Befreiung bemüht, 96 blieb dran. Mit dem nach wie vor intensiven und leicht mannorientiert aufrückenden Pressing und vor allem Schmiedebachs umtriebiger und aufsässiger Arbeit gegen den Ball nervte 96 die Wölfe gehörig, die ihrerseits im Laufe der zweiten Halbzeit besser den Weg auf die Flügel fanden und auch die rechte Seite wieder besser einbinden konnten. Viele Flanken segelten in den 96-Strafraum und wurden wegen recht ansprechender Präsenz im Strafraum und ordentlicher Staffelung auf den zweiten Ball durchaus gefährlich, konnten aber überwiegend von der gewohnt guten Endverteidigung Hannovers entschärft werden. Aus dem Spiel heraus kam 96 in der Folge wie im Prinzip auch zuvor nicht zu guten Abschlussgelegenheiten und verlegte sich nach wie vor auf schnell vorgetragene Angriffe, Seitenwechsel und Distanzschüsse. Karamans diagonale Dribblings wurden von Sakai nur vereinzelt unterstützt, waren insgesamt wunderschön, aber nicht optimal eingebunden. So musste dann auch ein Eckball für den Ausgleich herhalten, als der von einem Wolfsburger verlängerte Kiyotake-Standard zu Salif Sané kam, der den Ball per Fallrückzieher spektakulär und glücklich mit dem Schienbein in der langen Ecke versenkte. 96 schraubte dann die Aggressivität etwas zurück und trat nun eher in einem 4-4-1-1 oder durch Schmiedebachs generell vorgeschobene Positionsfindung in einer Art 4-1-4-1 gegen den Ball auf, bei der teilweise sogar Kiyotake der höchste 96-Spieler war. Die Flügelverteidigung gelang den Hannoveranern dabei durch eine breitere Viererkette bzw. leicht eingeschobene Flügelspieler etwas besser, sodass der leitende Charakter der 96-Formation etwas verstärkt wurde und 96 die Wolfsburger Flügelangriffe recht gut ausbremsen konnte. Vor allem über Standardsituationen, hin und wieder auch nach Halbfeldflanken erzeugte die Heimmannschaft dennoch weiterhin Gefahr und war dem Siegtreffer recht nah.
Wolfsburg brachte mit Bendtner für Dost und Träsch für Arnold zwei frische Kräfte für die Schlussoffensive. Mit vielen, frühen langen Bällen und schnörkellosem Flügelspiel sollte der erneute Führungstreffer erzwungen werden, was jedoch nicht gelang. Stattdessen hatte 96 nach einem Musterbeispiel dafür, wie man einen grundsätzlich nicht-kontertauglichen Spieler wie Kiyotake doch nützlich in einen Konter einbauen kann, die große Chance zum Sieg, doch Benaglio vereitelte Pribs Versuch zum befreienden Siegtreffer.
Fazit
96 startete sehr gut in die Partie, ließ dann stark nach, offenbarte einige Probleme im Zugriff auf de Bruyne und Wolfsburgs inverse Flügelspieler und geriet so in Rückstand. In der Folge ließen sich die Wolfsburger etwas zurückfallen, übernahmen die Spielkontrolle und ließen 96 weitgehend erfolglos nach Lösungen suchen. Als Quittung für eine recht schwache Phase vor der Halbzeit kassierte die Frontzeck-Elf dann kurz vor dem Pausenpfiff das zweite Gegentor, sodass eine insgesamt durchschnittliche, offensiv aber erneut eher simple 96-Vorstellung wieder nicht für Zählbares auszureichen schien. Nach der Pause kam 96 dank Schmiedebach, veränderter Intensität und Formation im Pressing sowie einer gelungenen Offensivaktion zurück ins Spiel, zeigte ein paar gute Ansätze und verteidigte engagiert. Mit einem etwas zufälligen Kunstschuss und ausnahmsweise mal Glück in der Defensive brachte 96 das einigermaßen leistungsgerechte Unentschieden über die Zeit und besaß am Ende sogar die Chance zum Sieg. Wäre dieser Treffer gefallen, hätte man dank der Steigerung im zweiten Durchgang wohl guten Gewissens dieses Spiel als möglichen game changer ansehen können. So bleiben Zweifel, da 96 auch schon des Öfteren Rückstände aufgeholt hat und sich danach dennoch nicht mit Siegen belohnen konnte. In einigen Bereichen gab es dennoch Steigerungen zu sehen, sodass latenter Optimismus angebracht erscheint. Der Spielaufbau erfolgte, wenn auch teilweise durch die Wolfsburger geduldet, wieder etwas ruhiger und flacher, die Angriffsstruktur erschien etwas ausgewogener, wenn aber auch erneut nicht konstant durchschlagskräftig oder effizient, und die Flankenqualität fiel etwas größer aus als letzte Woche. So bleibt am Ende eine insgesamt ordentliche bis gute Vorstellung Hannovers mit ein paar defensiven Problemen und offensiven Mängeln, an denen im anstehenden Kurztrainingslager gearbeitet werden muss, um in den letzten Spielen den Klassenerhalt sichern zu können. Einfach wird es aber selbst dann nicht.
Spieler des Spiels: Manuel Schmiedebach
Kenan. Karaman. Ausrufezeichen. Dass er ein sensationeller Fußballer ist, war in mehreren Szenen zu sehen, wenngleich seine Stärken auf der linken Seite als inverser Flügelspieler (was das bewirken kann, konnte man bei den Wolfsburgern mehrmals sehen) aus unserer Sicht noch sehr viel besser zur Geltung kommen könnten und er in der Rückwärtsbewegung nach wie vor viel Steigerungspotential besitzt (was wohl auch der Grund dafür sein dürfte, dass er nach anfänglich mehr Einsatzzeit unter seinem Förderer Tayfun Korkut kaum noch zum Zug kam). Und alleine wegen der letzten Aktion, als er sich gegen vier oder fünf Gegenspieler trotz Foulspiels durchsetzte und den Ball in den eigenen Reihen halten konnte, verdient eine Erwähnung. Und, weil er schon immer der NiemalsAllein-Lieblingsspieler ist. Und Manuel Schmiedebach zeigte heute so ziemlich alles, was ihn auszeichnet – und vor allem zeigte er, dass ein gutes Spiel als Rechtsverteidiger bei Leibe keine dauerhafte Versetzung von seiner Idealposition rechtfertigt. Die Art, wie Schmiedebach sowohl zum Vorteil seiner eigenen Mannschaft, als auch zum Schaden des Gegners in der zweiten Halbzeit auftrat, sollte überzeugend genug gewesen sein, um ihn in den überlebenswichtigen Spielen nicht mehr aus dem Mittelfeldzentrum wegzubeordern.
Kenan ist doch ein Rechtsfuss.
Deshalb bin ich verwundert,,das die Verfasser dieser schönen Taktikseite Kenan im LOM sehen??
Unter Tayfun zB im Trainingslager in belek agierte Kenan im ROM!
Da gehört er mM auch hin.Eine andere Alternative wäre MS
Inverse Flügelspieler sind viel, viel, viel cooler. Zumal, wenn sie so eine natürliche Diagonalität und einen kreativen Tordrang haben wie Karaman. Es geht gar nicht darum, das so zu interpretieren wie beispielsweise die Wolfsburger, bei denen das Nach-innen-Ziehen der Flügelspieler dazu da ist, um den Passweg auf den hinterlaufenden Außenverteidiger zu öffnen, damit dieser flanken kann, oder um aus der Distanz mit dem starken Fuß abschließen zu können. Mein Gedanke ist nur: wenn Karaman von links startend in enge Situationen dribbeln kann, dabei diagonal durch die gegnerischen Ketten in den Zwischenlinienraum kommt, kann er sein kreatives Potential sowohl im Passspiel, ganz besonders aber bei der Lösung enger Situationen durch seine teilweise unvorhersehbaren Bewegungen und seine technische Klasse viel besser ausspielen, als wenn er sozusagen von rechts mit dem „falschen“ Fuß zum Zentrum zeigend nach innen zieht. Gegen Hamburg in der Hinrunde zum Beispiel hat er da eine Halbzeit lang gespielt (so viel zum Thema „der Korkut hat ja nie so früh gewechselt!“) und es war einfach nur fantastisch. In der Sommervorbereitung hat er da auch gespielt und es war Wahnsinn. Dass Korkut ihn danach kaum noch da eingesetzt hat, hab ich auch nicht verstanden und würde gerne mal mit ihm darüber reden ;). Als Stürmer, noch dazu alleiniger, ist er schonmal gleich komplett verschenkt, weil er da den Ball und das Spielgeschehen weitgehend „im Rücken“ hat. Aber Karaman kann mit Ball und Spielfeld vor sich einfach Lösungen finden und neue Strukturen schaffen, die er aus meiner Sicht als ROM mit seinen Bewegungen nicht so gut erzeugen kann, wie auf der anderen Seite.
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